Geschichte des Hofes Steenkamp
Ursprung des Hofes Steenkamp
Die
Entstehung des Hofes Steenkamp ist auf die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts
zurück zu führen. In der Erzählung
„Anna
Holmer oder die Wiedertäufer“ ist dies überliefert. Zu diesem Zeitpunkt wurde
die Hoffnung der Familie Holmers
auf
Nachwuchs und damit auf einen Hoferben lange Zeit nicht erfüllt. Um zu
verhindern, dass der Hof an einen ungeliebten
Vetter
vererbt werden musste, suchten die Eheleute Holmers Hilfe bei der Kirche. Für
den Fall, dass doch noch ein
Hoferbe
geboren würde, wurde der Kirche ein Stück Land in der unmittelbaren Nähe des
Hofes Holmers angeboten.
Der
sogenannte St. Kamp war zu diesem Zeitpunkt eines der besten Ländereien des
Hofes. Der Name St. Kamp
resultierte
aus einem Heiligenbild aus Sandstein, welches am Rand des Areals stand. Nach
der erhofften Geburt des
Hoferben
löste die Familie Holmers Ihr Gelübde ein und schenkte der Kirche dieses Stück
Land. Die Kirche wiederum
erbaute
hier ein Wohnhaus und vermietete dieses. Im Laufe der Zeit entstand aus diesem
Kotten ein
kleines
Gehöft welches den Namen Steinkamp bzw. Steenkamp annahm.
Im
Jahre 1925 brannte das Wohnhaus auf dem Hofe wegen Blitzeinschlag bis auf die
Grundmauern nieder.
Im
gleichen Jahr wurde der Wiederaufbau in Angriff genommen und vollendet. Wie in
der gesamten Region
üblich,
wurde das Fundament mit Bentheimer Sandstein gelegt. Typisch war die große
hölzerne Dielentür als
Zugang
zu den Stallungen im vorderen Bereich. Über den Kuh- und Pferdeställen rechts
und links entstanden
Zwischenböden
zur Lagerung der Ernte, die sogenannten „Hielen“. Unter dem Dach wurde Heu und
Stroh
gelagert
welches durch eine Öffnung in der Dielendecke an die Tiere verfüttert werden
konnten.
Im
hinteren Bereich enstand der Wohntrakt, mit einem kleinen niedrigen
Lagerkeller. Einzigartig
beim
Neubau war zum damaligen Zeitpunkt, dass alle Decken und Balken nicht aus Holz
sondern
aus
Beton gefertigt worden sind. Lediglich der Dachstuhl wurde aus Holz erstellt.
Das
älteste Gebäude des Hofes ist das Backhaus, welches schon lange vor dem
Brandverlust des
Haupthauses
entstanden sein muss. Der Zeitpunkt der Erbauung oder ob es sich hier um den
ursprünglichen
Kotten
aus dem 16. Jahrhundert handelt, ist nicht bekannt.
Bis
1759 kann man die Familie Steenkamp in den kirchlichen Archiven zurück
verfolgen, damals noch
unter
dem Namen Steinkamp. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts änderte sich dies auf den
heutigen Name Steenkamp.
Bis
Mitte der achtziger Jahre wurde der Hof landwirtschaftlich genutzt. Aufgrund
der Industrialisierung der
Landwirtschaft
und dem damit verbundenen Höfesterben beschränkte sich die Nutzung des Hofes in
den
letzten
Jahren auf landwirtschaftlichen Nebenerwerb bzw. Hobby.
Zur
Zeit leben drei Generationen auf dem Hof, die alle den Namen Steenkamp tragen !
Hochzeitsfoto von Gerhard und
Margareta Steenkamp ( geb. Baals ) am 19.05.1938 aufgenommen
vor der großen Dielentür auf dem Hofe
Steenkamp.
Luftbildaufnahme aus 1994
Frontansicht des Wohnhauses 2007